Es geht nicht um Urlaub. Es geht um Menschenleben

Beatmungsgerät in einer Klinik (Foto: Dieter Schütz / pixelio.de)

Kirchenpräsident Martin Heimbucher äußert sich in einer Stellungnahme zur aktuelle Corona-Situation in Deutschland:

193.254 - 176.267 - 9.003, Infizierte – Genesene – Verstorbene. Routiniert nehmen wir Tag für Tag diese Zahlen zur Kenntnis. Oder lassen sie an uns vorbeirauschen. Viel größer scheint derzeit die Aufregung darüber, dass eventuell ein geplanter Urlaub abgesagt werden muss. Das ist für Urlauber und ihre Gastgeber oft mit erheblichen finanziellen Verlusten verbunden. Jawohl, das ist sehr ärgerlich. Der Virus aber ist tödlich.

Lasst uns doch über all dem verständlichen Ärger nicht die von der Krankheit Betroffenen vergessen! Jeder fünfte Infizierte muss einen schweren Verlauf durchmachen. Das heißt oft: Wochenlang künstliches Koma. Wochenlang mühsame Rehabilitation. Ein finsteres Tal für die Betroffenen. Und eine enorme Belastung für Angehörige und Pflegekräfte.

Bei Vielen, die jetzt am Virus sterben, wird man heute auch nicht mehr von einem „tragischen“ Tod sprechen können. Denn inzwischen wissen alle, wie man das Ansteckungsrisiko senken kann. Jetzt sterben Menschen auch am fahrlässigen Verhalten anderer.

Noch einmal sind in der beginnenden Urlaubszeit mit ihren Lockerungen wir alle gefordert. Unsere Vernunft. Unsere Verantwortung. Und unsere Nächstenliebe. Denn es geht auch jetzt nicht nur um unseren verdienten Urlaub. Es geht weiterhin vor allem um den Schutz von Menschenleben.


25. Juni 2020
Ulf Preuß, Pressesprecher

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