„Freiheitsraum Reformation“ geht ins zweite Jahr

Kulturstaatsminister Bernd Neumann fördert auch in diesem Jahr das nordwestdeutsche Kooperationsprojekt „Freiheitsraum Reformation“.  Rund 110.000 Euro fließen vom Bund an die Universität Oldenburg, an der die Historikerin Prof. Dagmar Freist das Projekt leitet. Einer der Kooperationspartner ist die Evangelisch-reformierte Kirche.

Aufgabe des Projektes ist es, die Anfänge der Reformationsbewegungen und den Beginn religiöser Vielfalt im Nordwesten Deutschlands nachzuzeichnen, so Dagmar Freist. Dieses Jahr stehe unter der Überschrift „Reformbewegungen, Reformation und religiöse Pluralisierung zwischen Fanatismus und Toleranz“. Es gehe darum deutlich zu machen, wie sich die religiösen Auseinandersetzungen in Kunst und Musik sowie in Landschaft und Lebenskultur ausgewirkt haben“,  sagt Sven Kramer, Beauftragter der Evangelisch-reformierten Kirche für das Reformationsjubiläum und Mitglied im Projektleitungsteam.

Sven KramerKramer kündigt für dieses Jahr für den Raum Ostfriesland zwei Veranstaltungen im Bereich der Reformierten Kirche an. Am 13. Oktober wird in der Großen Kirche in Leer ein Konzert des renommierten Gesualdo Consort unter der Leitung von Harry van der Kamp mit einer Vertonung der Psalmen Jan Pieterszoon Sweelincks zu hören sein. Am 17. November wird in Oldersum ein Musiktheater zum Oldersumer Religionsgespräch von 1526 aufgeführt. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater, den Kirchengemeinden vor Ort und diversen Musikern entsteht derzeit ein Stück mit historischen und aktuellen Szenen. Sie sollen die reformatorische Überzeugung, die dem einzelnen Christen Freiheit, Mündigkeit und Verantwortung zusprach, transportieren.

Das Kooperationsprojekt wird damit bereits im zweiten Jahr aus Berlin unterstützt. Die große Menso-Alting-Ausstellung in Emden von Oktober 2012 bis März 2013 gehörte im vergangenen Jahr zu den geförderten Veranstaltungen.  Im Großprojekt „Freiheitsraum Reformation“ kooperieren Wissenschaft, Kultur, Kirche und Gesellschaft miteinander.  Zum Projektleitungsteam gehören Prof. Dr. Dagmar Freist und Prof. Dr. Andrea Strübind (Universität Oldenburg), Prof. Dr. Matthias Weber (Bundesinstitut für die Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa), Thomas Adomeit (Ev.-Luth. Kirche Oldenburg) und Sven Kramer (Evangelisch-reformierte Kirche).

Im Jahr 2017 feiern die evangelischen Kirchen 500 Jahre Reformation. Der Thesenanschlag Martin Luthers am 31. Oktober 1517 gilt als Beginn einer Bewegung, die weltweit Spuren hinterließ.

6. Juni 2013
Ulf Preuß, Pressesprecher

www.freiheitsraumreformation.de/

Zurück