Gesamtsynode: Digitalisierung und Haushalt

Der Haushalt und das Thema Digitalisierung stehen im Mittelpunkt der zweitägigen Herbstsitzung der Synode der Evangelisch-reformierten Kirche. Von diesem Donnerstag an werden die 60 Delegierten in Emden über den Entwurf eines Etats in Höhe von 54,6 Millionen Euro für das kommende Jahr beraten, sagte Vizepräsident Helge Johr am Mittwoch in Emden. Der Haushalt für 2020 umfasst damit gut acht Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr.

Mit 62 Prozent werden die Personalkosten der größte Posten im Haushalt sein, sagte Johr. Dank der guten Erträge der kircheneigenen Gemeindestiftung aus Verpachtungen werde es möglich sein, vier Euro pro Gemeindemitglied zusätzlich an die Kirchengemeinden zu zahlen. "Wir sind zufrieden mit der gegenwärtigen Finanzlage", unterstrich der Chefjurist.

Viel Zeit werde sich die Synode für das Thema Digitalisierung in der Kirche nehmen, sagte Kirchenpräsident Martin Heimbucher. Im digitalen Zeitalter müsse die Kirche im Internet deutlich erkennbarer und präsenter werden. "Wir wissen: Was nicht im Netz zu finden ist, das gibt es nicht." Das gelte für die Internet-Seiten der Gemeinden, aber auch für die Kirchenverwaltungen: "Es muss möglich sein, einen Tauf- oder Patenschein online zu bestellen."

Heimbucher zufolge muss die Kirche über das bisherige Gemeindeverständnis hinaus denken. "Wir glauben noch viel zu oft, dass wir für die Kommunikation in der Kirchengemeinde einen Raum und ein Gebäude benötigen. Dabei können wir global in Echtzeit verbunden sein." Schon jetzt gebe es virtuelle Kirchengemeinden, die im Internet interaktive Gottesdienste feierten. Der Theologieprofessor und Medienpädagoge Roland Rosenstock von der Universität Greifswald werde als Gast der Synode dazu Anregungen geben.

20. November 2019
Evangelischer Pressedienst (epd)


Zu Berichten zum Verlauf der Gesamtsynode

 

Bild oben: Präses Norbert Nordhiolt, Kirchenpräsident Martin Heimbucher und Vizepräsident Helge Johr vor der Bibel-App (Foto: Ulf Preuß)

 

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