Jan de Waal in Südafrika verstorben

Der Gründer und langjähriger Direktor der New World Foundation in Muizenberg, Südafrika, Jan de Waal, ist tot. De Waal verstarb am 21. Dezember im Alter von 73 Jahren nach einer schweren Krankheit.

Zahlreiche Gemeinden der Evangelisch-reformierten Kirche verbindet seit Jahrzehnten mit der New World Foundation (NWF) eine enge Partnerschaft. 1980 gründete Jan de Waal die diakonische Einrichtung zusammen mit Kirchengemeinden, später wird er Pastor der Gemeinde in Lavender Hill. Die NWF startete mit einer Suppenküche und einem Kindergarten in Vrygrond. Eine Reise einer Gruppe aus der Reformierten Kirche zu Beginn der 1980er Jahre gründete das bis heute andauernde Engagement für die NWF.

Jan de Waal wuchs in dem vom Apartheidregime geprägten Südafrika auf. Er studierte Theologie an der Universität Stellenbosch und engagierte sich bereits während seiner Studienzeit gegen das Apartheidregime. Als Pastor in der Dutch Reformed Sending (Mission) Church (später die Dutch Reformed Church of South Africa (URCSA), beginnt Jan de Waal 1976 sein Engagement vor allem für die Kinder in den Townships Lavender Hill und Vrygrond in der Nähe von Kapstadt.

Mitte der 1980iger Jahre nimmt der Widerstand der Anti-Apartheidsbewegung zu. Kirchen und Kirchenführer wie Alan Boesak rufen gemeinsam mit der Zivilgesellschaft zu Protestmärschen auf und fordern die Freilassung Nelson Mandelas und die Beendigung der Apartheid. Auf einem dieser Protestmärsche wird Jan de Waal von Sicherheitskräften zusammengeprügelt und verliert auf einem Auge fast die Sehfähigkeit.

Unter der Leitung von Jan de Waal wuchs die NWF und etablierte vielfältige Trainings- und Ausbildungsprogramme und auch ein Frauenhaus. Die NWF ist bis heute eine anerkannte Institution und Stimme der Zivilgesellschaft und der Kirche im Western Cape und in Südafrika.

Ende 2018 verabschiedete sich Jan de Waal in den Ruhestand. Seine Tatkraft und kritische Stimme werden in Kirche und Zivilgesellschaft vermisst werden.

23. Dezember 2021
Ulf Preuß, Pressesprecher / Marius Blümel, Referent für Brot für die Welt

Zurück