Säulen des Friedens
In der evangelisch-reformierten St. Martha Kirche in Nürnberg steht seit Dienstag, 15. März, dem 20. Kriegstag in der Ukraine, eine „Säule des Friedens“. Die Kirchengemeinde will damit „ein Zeichen für den Frieden und gegen den Krieg – aktuell in der Ukraine, aber auch weltweit“ setzen, so Pastor Georg Rieger.
An der vier Meter hohen Säule, die mitten im Kirchraum steht, sind Spielzeugwaffen angebracht. Die „Säulen des Friedens“ sind ein Projekt des Papiertheaters, hinter dem der Künstler Johannes Volkmann steckt. Er sammelt zusammen mit dem Spielzeugmuseum Nürnberg seit 2018 Plastikwaffen aus vielen Ländern und baut daraus Säulen des Friedens.
Die Aktion begann 2018 mit einer „1. Gipfelkonferenz der Kinder“, hier entstand die erste Säule im Innenhof der Nürnberger Kongresshalle zusammen mit Kindern aus neun Nationen. Die zweite Säule des Friedens wurde vor dem Haupteingang des Memoriums Nürnberger Prozesse errichtet, am Ort des Kriegsverbrechertribunals nach dem 2. Weltkrieg. Sie ist noch nicht ganz fertig.
Nach Angaben von Georg Rieger soll die Friedenssäule in St. Martha nicht als bloßes Ausstellungsstück in der Kirche stehen. Geplant sind neben Gottesdiensten, Friedensgebeten und Konzerten auch Gespräche: „Wer Ängste spürt oder die Hilflosigkeit nicht mehr aushält, findet zu bestimmten Zeiten jemand zum Reden. Auch die moralischen Fragen, die plötzlich brisant sind, werden thematisiert: im Einzelgespräch wie auf dem Podium. Schulklassen und Konfi-Gruppen werden eingeladen“, so Georg Rieger.
Das Thema Frieden und Abrüstung sei der Nürnberger Gemeinde ein wichtiges Anliegen, so Georg Rieger. Er verweist auch auf die Beschlüsse des Moderamens des Reformierten Bundes von 1982 und der Synode der Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern 1983, in denen diese die Bedrohung mit Massenvernichtungswaffen als nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar erklärt hatten.
16. März 2022
Ulf Preuß, Pressesprecher